Allein die große Anzahl an deutschen Sprichwörtern, die „Hut“ beinhalten zeigt, welch große auch kulturelle Bedeutung die traditionelle Kopfbedeckung hierzulande einst hatte und im Begriff
ist wieder zu erlangen. In Deutschland kamen Hüte zuerst im 10. Jahrhundert auf und hatte teilweise die Funktion eines Erkennungszeichens der einzelnen Stämme. Die im Norden ansässigen Sachsen
etwa erkannte man damals am ihrem charakteristischen Strohhut.
Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich unzählige Hutformen, die auf den sozialen Status oder den Beruf des Trägers oder der Trägerin verwiesen. Waren Hüte noch bis in die Mitte der 20.
Jahrhunderts obligatorischer Bestandteil der Herren- und Damenmode, verloren sie mit der Verbreitung des Automobils an Bedeutung und kamen mit der 68er-Bewegung – als Symbol der biederen
Adenauer-Zeit – so gut wie ganz außer Gebrauch und das Hutmacherhandwerk wurde mehr und mehr zu einem Theaterberuf.
Seit Mitte der 2000er-Jahre feiert der klassische Herrenhut ein Comeback. Unter anderem als so genannter „Trilby“ – ein kleines Modell mit schmaler Krempe – wurde er durch Trendsetter wie
Justin Timberlake, Roger Cicero oder Bruno Mars wieder hoffähig und wird heute gerne etwas höher als früher üblich getragen. Gerade dadurch, dass Hüte heute eben nicht mehr wie einst zur
klassischen Mode gehören, bieten sie die Möglichkeit, sich mit den unterschiedlichen Modellen von der Masse abzuheben.
Vielfach herrscht die Meinung vor, man müsse eine besondere Gesichtsform haben, um einen Hut tragen zu können – ein so genanntes Hutgesicht. Zwar räumen auch Hutmacher ein, dass es eine
Gesichtsform gibt, zu der jede Hutvariante passt – nämlich das ovale Gesicht. Doch passen auch zum breiten (asymmetrische Hüte), runden (tief sitzende Hüte), langen (ebenfalls tief sitzende Hüte),
eckigen (asymmetrische Hüte oder schräg aufgesetzte Hüte), schmalen (flache Hüte mit Krempen) und herzförmigen Gesicht (Hüte deren Kopf breiter als der Wangenknochen ist) die unterschiedlichsten
Modelle. Ein guter Hut wertet so jedes Outfit auf und schützt gleichzeitig vor Sonne und Kälte.
Ob Fedora, Panama Hut, breitkrempiger Strohhut, Hüte mit flachem (die so genannte Kreissäge) oder hohem Kopf, Florentiner (auch Boater, Canotier oder Matelote genannt) oder praktischer
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noch dazu modisch auf der Höhe der Zeit.